- 
 - 

Where are the Murphys - Logbuch berichteter Ereignisse

Strangulation des Halses durch eine Backup-Schlinge beim Selbstablassen von einer Seilrutsche mit Bungee-Bremse


1) Beschreibung zum Einbinden der Sicherung an der Seilrutsche und des Selbstablassens nach dem Rutschvorgang (wie am betroffenen Standort durchgeführt)


Die Teilnehmer auf dieser Seilrutsche (mit Bungee-Bremse) werden mit zwei unabhängigen Sicherungsmitteln mit Seilrutschenrolle verbunden (siehe Bild rechts oben):
  • eine Bergsport-Rundschlinge verbindet die Seilrutschenrolle mit dem Auffanggurt des Teilnehmers (ventraler Sicherungspunkt)
  • ein Seil ist an der Seilrutschenrolle befestigt und über ein Sicherungsgerät mit dem Auffanggurt des Teilnehmers verbunden (ventraler Sicherungspunkt)
  • das freie Seilende ist als Seilpupppe aufgenommen, so dass es sich während des Rutschvorganges nirgendwo verfangen kann
Zum Ende des Rutschvorganges kommt der Teilnehmer am Haltepunkt zu stehen, an dem die Bungee-Bremse ihn angehalten hat (ca. 4 Meter über dem Erdboden). Um den Teilnehmer zum Boden abzulassen wird zuerst das Sicherungsgerät am Fixseil unter Last genommen und blockiert. Nach einem Check, der beweist, dass der Teilnehmer nun über das Sicherungsgerät gesichert ist, wird die Bergsport-Rundschlinge aus dem Sicherungspunkt des Auffanggurtes ausgehängt. Nun bedient der Teilnehmer das Sicherungsgerät (unter Beaufsichtigung eines Seilgartenbetruers) und lässt sich selbst ab.

2) Berichtetes Problem


Im berichteten Fall wurde die Bergsport-Rundschlinge wie oben beschrieben ausgehängt, verfing sich aber dann beim Ablassvorgang unter dem Kinn des Teilnehmers. Das Problem wurde weder vom Teilnehmer noch von den Seilgartenbetreuern wahrgenommen. Aufgrund des Ablassvorganges zog sich die Bergsport-Rundschlinge dann um den Hals und unter dem Kinn weiter fest (siehe Bild rechts Mitte). Als dann die Einklemmung des Halses offensichtlich wurde, lösten die Seilgartenbetreuer die Bungee-Bremse komplett (um den Teilnehmer dem Erdboden näher zu bringen) und haben den Teilnehmer unter Zuhilfenahme einer Leiter angehoben, um die Bergsport-Rundschlinge zu entlasten. Danach übernahmen die Seilgartenbetreuer den Ablassvorgang. Zusätzliche Seilgartenmitarbeiter und der Einsatz von Material (Leiter) halfen die Situation zu lösen.

Der Rettungsdienst wurde alarmiert und der Teilnehmer wurde ins Krankenhaus transportiert, wo festgestellt wurde, dass sich keine Verletzungen ergeben hatten.

3) Vor Ort vorhandene Rettungsprozeduren

  • Komplett aushängbare Bungee-Bremse
  • Einsatzbereite Leiter
  • Bereitstehender Seilgarten-Retter

4) Reflexion

  • Rundschlingen oder andere Materialien im Bewegungs- oder Schwungraum können das Risiko von Verfangen oder Strangulation begünstigen.
  • Das Risiko von Verfangen oder Starngulation sollte beim Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung stets berücksichtigt werden. Dabei sollten Techniken miterörtert werden, die die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Risiko minimieren können.
  • Die Benutzung von Einzelstrang-Verbindungsmitteln (siehe Bild rechts unten) anstelle von Rundschlingen kann die Eintrittswahrscheinlichkeit für das Risiko des Verfangens oder der Strangulation unter bestimmten Bedingungen womöglich verringern.



Zu beachten:
Der Zweck der Veröffentlichung dieser Logbucheinträge ist die Verbreitung aktueller Informationen, die dazu beitragen können, Vorfälle oder Unfälle auf Seilgärten zu vermeiden. ''Logbucheinträge'' sind keine ERCA-Empfehlungen! Wir sind bemüht, unvoreingenommene Informationen über die Reihenfolge der Geschehnisse und mögliche Ursachen zu liefern. Wir sind weder in der Lage, noch haben wir die Absicht, eingehende Vor-Ort-Untersuchungen in Bezug auf hier eingestellte Logbucheinträge durchzuführen. Bitte sendet Anfragen in Bezug auf diesen Logbucheintrag an: sicherheit@erca.cc

 



Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.